Der Bann der Zwoten ist gebrochen

Die Zwote beendet ihre Achterbahnfahrt und schafft damit noch vor Weihnachten die Trendwende.

HC Spreewald II – TSV Germania Massen 30:20 (16:10)

Jeder Sportler kennt sie… die kleinen und großen Aberglauben des Spiels. Der eine rasiert sich nie vor einem Match, denn wer rasiert verliert. Andere müssen sich ihre Socken immer in gleicher Reihenfolge anziehen, weil man das mal vor einem ganz besonders guten Spiel so gemacht hat. Und wieder andere haben kleine Talismane, wie Stirn- oder Schweißbänder, die für Höchstleistungen sorgen sollen. Sogar bei den ganz Großen im Sport kann man erkennen, dass sie den Hallenboden beim Einlaufen mit der Hand berühren, um bloß kein Pech herauf zu beschwören.

Besonders viele dieser Rituale bauen sich rund um Gewinnerserien auf. Denn hat man einmal das Glück auf seiner Seite, will man es auch nicht mehr hergeben. Dem entgegen versucht man möglichst viel zu ändern, wenn man mal in ein Formtief gerutscht ist. Alles nachvollziehbar, aber was macht man eigentlich, wenn die Serie bisher daraus bestand, konsequent ein Spiel zu gewinnen und das darauffolgende zu verlieren?

Vor dieser Frage stand unsere Zwote am letzten Wochenende. In der bisherigen Saison spielten wir einige überragende Partien, auf die dann aber konsequent vermeidbar hohe Niederlagen folgten. So ging es auf und ab, wie in einer Achterbahn, mit der mathematischen Sicherheit einer Sinuskurve.
Und gegen die Mathematik helfen auch Schweißbänder nicht. Das hat schon Einstein so gesagt. Also vielleicht.

Zum Glück sind wir von der Zwoten aber nicht nur einigermaßen gute Handballer, sondern auch viele schlaue Köpfe. Gespickt mit Ingenieuren, Wissenschaftlern, Bankern, Unternehmern und Technikern nahmen wir uns den Taschenrechner zur Hand und lösten die Gleichung. Heraus kam folgendes:
√((8/6)*6-12+2+1+2+1)2=2

Heureka! Hallte es im Anschluss durch die Kabine. Damit war klar, dass wir, um das Problem bei der Wurzel zu packen, mit unserem aktuellen Punktestand von 8 zu 6, auf dem Tabellenplatz 6 insgesamt 12 Feldspieler, zwei Torhüter, einen Coach, 2 Betreuer und einen Mirko brauchten, um uns durch die geniale Stimmung auf der Tribüne exponentiell zu 2 Punkten pushen zu lassen. Eigentlich ganz einfach und natürlich absolut logisch.

So gingen wir es an. Mirko war schnell überzeugt, denn auch er liebt die Mathematik. Basti erklärte sich nach seiner starken Leistung in der Vorwoche bereit zusammen mit Luca die Betreuerposten neben Coach Tisi auf der Bank zu übernehmen und die übrigen Männers kannten ihre Aufgaben auf dem Feld. Da auf die Stimmung in der Halle schon seit letzter Saison absolut verlass ist, war die einzige Unbekannte in der Gleichung der Gegner aus Massen.

Die Germanen bildeten allerdings mit 0:12 Punkten das Schlusslicht der Tabelle und reisten zudem nicht in ihrer Bestbesetzung an.

Trainer Tisi warnte trotzdem vorab, das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Zu wenig Einsatz oder die falsche Einstellung könnten auch die beste Gleichung durcheinanderbringen. Doch soweit wollten wir es nicht kommen lassen. Nach dem Anpfiff starteten wir entsprechend gut und legten erst einmal mit 2 Treffern vor. Unerklärlicherweise folgte darauf ein etwa 7-minütiger Bruch. Zwar spielten wir uns unsere Chancen weiterhin souverän über alle Positionen heraus, allerdings scheiterten wir dann jedes Mal im Abschluss. Ähnlichkeiten zu dem Spiel in Belzig flammten auf und man hätte meinen können, dass sich nun doch wieder die Achterbahnserie durchsetzen wollte. Die Gäste nutzen diese Chance, um zum 2:2 auszugleichen (5. Minute), konnten aber aufgrund unserer stabilen Abwehr nicht in Führung gehen.

Erst in der 10 Spielminute erlöste uns Marius, der an diesem Tag mal wieder unser bester Werfer werden sollte, mit seinem ersten von 9 Treffern aus der Torflaute. Der Bann brach, bereits 3 Minuten später stand es 7:2 und wir begannen das Spiel nach und nach einzutüten.

Vielmehr gibt es auch kaum zu berichten. Die Germanen hielten so gut sie konnten gegen, sodass wir mit „nur“ 6 Toren Führung in die Pause gingen. Auch danach kämpften sie weiter und wir spielten unsere Varianten konsequent durch. Aufgrund des klaren Verlaufs konnten wir Nils, Pauly und Nico über weite Strecken für das darauffolgende Spiel der Ersten schonen. Nils hat es offensichtlich geholfen, mit 9 Buden wurde er dort bester Werfer und hat gezeigt, dass er auch eine Liga höher immer noch abliefern kann. Auch wenn er damit das Spiel nicht drehen konnte, trotzdem gut gemacht, Dicker!

Zurück zu uns. Trotz des vielen Wechselns, vorn wie hinten, setzten wir uns bis zur 54. Minute Stück für Stück auf 10 Treffer ab (27:17). Danach blieb es ausgeglichen, sodass wir die Partie relativ souverän und unter lautem Getrommel mit 30:20 nach Hause brachten. Damit schließen wir das Jahr aktuell auf dem 5. Tabellenplatz ab und können am Ende doch recht zufrieden sein. Was das neue Jahr bringt wird sich zeigen. Durch einige Änderungen der Spielplanung bleiben uns für die restliche Saison leider deutlich mehr Auswärtsfahrten als Heimspiele.

Egal, das wird schon werden. Vor allem, wenn die Unterstützung auf der Tribüne weiterhin so stark bleibt wie bisher. Wir verabschieden uns bis zum Jahreswechsel und wünschen allen eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und natürlich auch einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Macht nicht zu doll, denn schon am 04.01.25 treffen wir uns um 18:30 Uhr in Trebbin zur nächsten Punktejagd!
 
Für die Zwote gewannen:
Baba und Flamma im Tor, Marius, Bert, Mirko, Schwenke, Pauly, Qualle, Leon, Kai-Alexander, Steven, Nico, Nils und Jonas auf dem Feld mit Tisi, Basti und Luca auf der Bank

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