Die Pflicht erfüllt und über die Kür gestolpert

TSV Germania Massen – HC Spreewald II 28:34 (16:17)

Letzten Samstag, zur ungewohnt frühen Kaffeezeit zog es unsere Männers zur Germania nach Massen. Die Hausherren haben es dieser Saison besonders schwer, konnten sich bisher noch keine Punkte erspielen und stehen damit quasi schon mit einem Bein in der Landesliga.

Auch wenn es vor dem Spiel schon andere Stimmen gab, waren wir natürlich nicht gewillt mit Geschenken anzureisen. Unser Kader war nicht sehr groß, aber qualitativ gut bestückt, sodass ein Sieg wie eine Pflichtaufgabe erschien. Gewarnt waren wir natürlich trotzdem, denn auch die Massener wissen wie man Handball spielt und stellten uns schon im Hinspiel in Luckau lange vor schwere Aufgaben.

Ein ähnliches Bild zeigte sich dann auch dieses Mal wieder. Nach einer ordentlichen Erwärmung und der taktischen Einstimmung in der Kabine starteten wir recht schleppend ins Spiel. Zwar legten wir vor, doch die TSV glich 9 Minuten lang immer wieder postwendend aus, bevor sie anschließend sogar selbst beim Stand von 6:5 erstmalig in Führung gingen. Ab da liefen wir fortan dem Ausgleich hinterher, fingen uns immer wieder schnelle Treffer und mussten in der 23. Minute sogar einen 2-Tore-Rückstand hinnehmen (12:10). Viel zu komprimiert war unser Angriff bis dato, alles wurde über die Mitte geklärt und fast nichts lief über die volle Breite des Spielfeldes. Zudem standen wir in der Abwehr oft zu statisch, machten keinen Druck auf die Angreifer, verschoben nicht richtig, traten ab und zu heraus, dann aber nicht wieder zurück und fingen uns dementsprechend laufend Treffer über außen oder den Kreis. Bis 3 Minuten vor der Halbzeit (16:14) änderte sich auch nichts daran und als Zuschauer konnte man sich sicher fragen, warum wir mit angezogener Handbremse über das Feld wackelten.

Dann ging aus heiterem Himmel ein Ruck durchs Team. Wie aus dem Nichts wachte unsere Abwehr auf, fasste beherzt zu und erzwang 3 technische Fehler in Folge. Die dadurch eingeleiteten Gegenstöße nutzen wir aus und gingen etwas überraschend mit einem Tor Führung in die Pause (16:17).

Da war es wieder… das viel beschworene Momentum. Es lag nun mal wieder auf unserer Seite. In der Kabine wurde es laut, aber nicht, weil wir uns über unser pomadiges Spiel ärgerten, nein. Sondern weil wir dieses nun hinter uns lassen würden. Wir waren im Spiel angekommen und wussten was nun zu tun war. Die nächsten 30 Minuten hieß es als Team in der Abwehr richtig Bambule zu machen, um den Angriff zu weiteren Fehlern zu zwingen und dann unsere Chancen zu nutzen. Schon nach 5 Minuten waren wir wieder draußen und heiß auf den Wiederanpfiff.

Gesagtes umsetzen und die zwei Punkte holen war die Devise. 8 Minuten lang bäumten sich die Germanen noch auf, doch ab da übernahmen wir Stück für Stück das Spiel. Hinten ließen wir kaum noch Lücken offen, traten auf die Werfer heraus und wenn es doch mal zu einem Fernwurf kam, blockten wir den weg oder konnten uns auf die Katze zwischen den Pfosten verlassen. Vorne behielten wir ein kühles Köpfchen und spielten die Angriffe solange mit Druck von links nach rechts und wieder zurück, bis zum Teil Scheunentorartige Lücken in der Gästeabwehr zum Wurf einluden. Auch die einfache und doppelte Manndeckung ließ uns kalt und stoppte unseren Angriffsmotor nicht.

Am Ende jubelten wir zusammen mit unseren 3 angereisten Superfans so laut, als wären wir das Heimteam gewesen. Auswärtssieg hallte noch durch die Halle, als wir schon längst bei der Laola waren und uns aufs Abklatschen freuten.

Zusammenfassend kann man von einem Pflichtsieg sprechen, bei dem wir uns gerade in den ersten 30 Minuten nicht mit Ruhm bekleckert haben. Egal, 2 Punkte sind 2 Punkte und das ist, was zählt.

Mal sehen ob wir es schaffen am kommenden Freitag um 19:45 Uhr in Ludwigsfelde von Anfang an Gas zu geben. Das wird auf alle Fälle nötig sein, um uns die Chance auf einen Sieg möglichst lange offen zu halten. Wer schon fertig ist mit Arbeiten und noch Lust hat das Wochenende mit Handball einzuläuten, ist gern gesehen. Gegen das favorisierte Team aus jungen Wilden und alten erfahrenen Spielern werden wir jede Unterstützung brauchen, die wir bekommen können.

Für die Zwote punkteten:
Baba und Flamma im Tor, Schwenke, Pauly, Qualle, Leon, Kai-Alexander, Steven, Nils, Jonas und Zimmi auf dem Feld, mit Tisi und Luca auf der Bank

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