HC Spreewald – Märkischer BSV Belzig 29:30 (11:14)
Am Samstagabend erlebten die Zuschauer in der Mehrzweckhalle Lübben ein echtes Handball-Drama. Der HC Spreewald lieferte sich mit dem Märkischen BSV Belzig einen mitreißenden Schlagabtausch, musste sich am Ende aber unglücklich mit 29:30 (11:14) geschlagen geben. Trotz großem Kampfgeist und einer furiosen Aufholjagd reichte es für die Spreewälder nicht zum verdienten Punktgewinn.
Die Gäste aus Belzig erwischten den besseren Start in die Partie. Während der HC Spreewald noch nach seinem Rhythmus suchte, nutzten die Gäste ihre Chancen konsequent und gingen früh in Führung. Vor allem Belzigs Rückraumduo Jonas Galle und Felix Opitz stellte die Spreewälder Abwehr immer wieder vor Probleme. Dennoch blieb der HCS in Schlagdistanz, angetrieben von Norwin Dommaschk, der mit präzisen Rückraumwürfen wichtige Treffer erzielte und Kreisläufer Stefan Richter, der sich immer wieder durchsetzen konnte. Trotzdem ging der MBSV mit einer 14:11-Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel zeigte der HC Spreewald sein wahres Gesicht. Mit Leidenschaft, Wille und Teamgeist kämpfte sich die Mannschaft zurück ins Spiel. Ivo-Maurice-Kay Wähner übernahm Verantwortung und traf mehrfach aus dem Rückraum, während die lautstarke Kulisse in der Halle die Mannschaft zusätzlich antrieb. In der 47. Minute glich Wähner zum 22:22 aus – die Stimmung auf den Rängen war am Siedepunkt. Auch Jonas Jecke und Pascal Freund trugen mit wichtigen Treffern ihren Teil zur Aufholjagd bei. Trainer Jens Kranick lobte nach der Partie:
„Was die Jungs in der zweiten Halbzeit geleistet haben, war stark. Wir haben Moral gezeigt, nie aufgegeben und uns zurück ins Spiel gebissen.“
In den letzten Minuten entwickelte sich ein echter Krimi. Der HCS zeigte Nervenstärke, glich in der 58. Minute durch Dommaschk erneut zum 29:29 aus – die Hoffnung auf einen Punkt war greifbar. Doch kurz darauf folgte die spielentscheidende Szene: Stefan Richter erhielt kurz vor Schluss eine Zeitstrafe und Belzig bekam einen Siebenmeter zugesprochen. Jonas Galle verwandelte sicher zum 30:29-Endstand und die verbleibenden Sekunden reichten dem HCS nicht mehr, um nochmals auszugleichen.
Leider stand die Partie auch unter dem Eindruck einiger strittiger Entscheidungen. Während der HC Spreewald gleich dreimal in Unterzahl agieren musste, blieb der Gegner ohne Zeitstrafe. Dieses Ungleichgewicht im Strafmaß sorgte sowohl auf den Rängen als auch auf der Bank für Unverständnis. Insgesamt hinterließ die Schiedsrichterleistung einen etwas unausgewogenen Eindruck, der dem ansonsten hochklassigen und spannenden Spielverlauf nicht ganz gerecht wurde.
Trotzdem ist man sich im Lager des HC Spreewald einig: Entscheidend sind am Ende immer die eigene Leistung und die genutzten Chancen – und nicht die Unparteiischen. Das Team will künftig noch konsequenter auftreten, um Spiele auch unabhängig von äußeren Faktoren für sich zu entscheiden.
Trotz der bitteren Niederlage zeigte der HC Spreewald eine geschlossene Mannschaftsleistung. Norwin Dommaschk (10 Tore) und Ivo-Maurice-Kay Wähner (7 Treffer) waren die überragenden Torschützen, während Stefan Richter (4 Tore) sowohl in der Defensive als auch im Angriff überzeugte. Auch Ben Müller und Jonas Jecke setzten wichtige Impulse. Auf Seiten der Gäste ragten Jonas Galle (8/3 Tore) und Felix Opitz (6 Tore) hervor.
Der HC Spreewald präsentierte sich kämpferisch stark, leidenschaftlich und mit großem Teamgeist – wurde dafür aber nicht belohnt. „Wenn man trotz mehrfacher Unterzahl bis in die Schlusssekunde alles gibt, dann ist das aller Ehren wert“, sagte Co-Trainer Christian Dressel nach der Partie. „Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt – aber unter diesen Umständen war das schwer.“ Mit dieser Leistung im Rücken kann der HC Spreewald jedoch zuversichtlich auf die kommenden Aufgaben blicken. Die Moral stimmt und mit etwas mehr Glück bei den Entscheidungen wird sich die Mannschaft bald wieder selbst belohnen.

