HC-Sieg mit bitterem Beigeschmack

 

Am sechsten Spieltag für den HC Spreewald – bei bereits vier Heimpartien – spielte der HSV Wildau im Lübbener „Blauen Wunder“ vor. Nach den umkämpften Aufeinandertreffen der Vorsaison war dies die beste Gelegenheit für die Gurkentruppe sich auf das bevorstehende Derby gegen Lübbenau einzustimmen.

Jedoch war die Wildauer Bank noch stärker gebeutet als die des HCs (ohne André Zogbaum und Tobias Lubig). Mit nur sieben Feldspielern lieferten die Gäste eine kämpferisch starke erste Halbzeit ab, die jedoch auch durch den zum Teil behäbige Spielaufbau, sowie eine zu passive Deckungsarbeit der Spreewälder begünstigt wurde. Die zahlreich erschienenen Zuschauer staunten daher nicht schlecht, als die Gäste bis zur elften Spielminute einen Drei-Tore-Vorsprung (3:6, 11.) erspielten. Langsam festigte sich jedoch der Spreewälder Deckungsverband in Kombination mit den Torhütern. Die so forcierten Ballgewinne wurden per zweiter Welle durch Jörn Grötschel und Christian Krause zum 5:6-Anschluss (13.) genutzt. Anschließend konnte der HC mit einem 4:0-Lauf seiner Favoritenrolle gerecht (10:8, 22.) werden, ohne allerdings vollends das Zepter zu übernehmen. Bis zur Halbzeitpause blieb der HSV daher weiterhin in Schlagdistanz (14:13).

Trainer Mirko Wolschke fand jedoch offensichtlich die richtigen Worte während seiner Kabinenpredigt. Mit frischem Wind kamen die Spreewälder zurück aufs Parkett, überzeugten in der Abwehr und im Torhüterspiel, sodass die Gäste fast zehn Minuten ohne Torerfolg blieben. Im Angriff erspielte die Gurkentruppe, dank eines nun flüssig vorgetragenen Kombinationsspiels, beste Einwurfmöglichkeiten, die Nils Werner (2), Pascal Freund, Tim Glowinkowski und Chris Guhrenz zum 19:13 (39.) vollendeten. Auch die Gästeauszeit änderte nichts an einer über weite Strecken starken zweiten Halbzeit (22:15, 44.). Wildau kämpfte zwar weiterhin, musste jedoch dem hohen Tempo und den fehlenden Wechseloptionen Tribut zollen. Zum Entsetzen aller verletzte sich Kapitän Nils Werner zu diesem Zeitpunkt schwer und wird aller Voraussicht bis zum Rückrundenstart ausfallen. Ein unglückliches Wochenende für die beiden Jäger des OSL-Absteigers Brandenburg/West, denn auch Enrico Bolduan (Teltow/Ruhlsdorf) muss nach Achillessehnenriss mehrere Monate pausieren.

Nichtsdestotrotz brachte der HC den Sieg – bei nur sechs Gegentoren in Halbzeit II – sicher über die Zeit. Christian Krause (3), Erik Handke und Jens Kranick trafen in den letzten Minuten zum 27:18-Endstand.

Damit reist der HC Spreewald (3.) am kommenden Spieltag zum direkten Verfolger aus Lübbenau (4.). Unter dem neuen Trainergespann Siebert/Sewald setzen die Oberspreewälder weiterhin auf die Verjüngung ihres Kaders, holten jedoch auch den ehemaligen HC-Akteur und OSL-Toptorschützen Chris Wilde zurück in ihr Boot. So steht einem mit Spannung erwartetem Spreewaldderby nichts im Weg. Dabei zählt der HCS, trotz der anhaltenden Verletzungsmisere, auf die zahlreichen HC-Sympathisanten, Schlachtenbummler und Handballliebhaber.

Es spielten:

für den HC Spreewald: Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Danilo Wendt (1 Tor), Jörn Grötschel (1), Tim Glowinkowski (2), Chris Guhrenz (6), Erik Handke (2), Christian Krause (4), Pascal Freund (4), Jens Kranick (1) und Nils Werner (6).

CG