1.Mä. | HC Spreewald vs. SV 63 Brandenburg-West | 24:24 | 13:10

Punkteteilung im Spitzenspiel

Sollten sich die HC-Akteure nun ärgern, weil ein Sieg greifbar war, oder darüber freuen, dass man trotz Rückstands den Punktgewinn in einer turbulenten Schlussphase sicherte? Eines allerdings war allen nach Abpfiff im Lübbener „Blauen Wunder” klar: Das war sowohl spielerisch als auch stimmungstechnisch Handball auf höchstem Brandenburgliga-Niveau.

Die zahlreichen Zuschauer boten eine ohrenbetäubende Kulisse, die die Absprache auf dem Spielfeld deutlich erschwerte. Angeheizt wurde der Hexenkessel von der heroischen Vorstellung von Schlussmann Florian Kleindienst, der in den ersten Spielminuten schier unüberwindbar für den bis dato verlustpunktfreien Spitzenreiter aus Brandenburg an der Havel war. So setzten sich die Gastgeber bis zur elften Spielminute auf 5:0 ab, wohingegen der Ligaprimus sowohl zwei Strafwürfe als auch mehrere 100%ige liegen ließ. Der HC Spreewald agierte als kompakte Einheit in der Abwehr und erspielte sich auf der Gegenseite klare Einwurfmöglichkeiten. Über ihr strukturiertes und geduldiges Angriffsspiel setzten die Gastgeber in den ersten 20 Spielminuten zumeist den besserplatzierten Nebenmann in Szene. Einzig das konzentrierte Rückzugsverhalten ließ im Laufe des ersten Spielabschnitts nach, so dass der SV 63 zu einfachen Toren kam.

Zwar führte der HC beim 11:5 (21.) und 13:7 (24.) mit sechs Toren, ließ den Vorsprung jedoch bis zur Halbzeitpause schrumpfen (13:10). Allen voran Tom Kryszon (6 Tore) und Linksaußen Steven Heuer (8) zogen das Tempo der Gäste an und stellten nach einem verschlafenen Wiederbeginn des HC sogar auf 14:14 (34.). Pascal Freund, Chris Guhrenz und Erik Handke behaupteten zwar bis zum 17:16 (41.) einen knappen Vorsprung, beim 17:18 (44.) schien sich jedoch das Blatt zu Gunsten der Brandenburger zu wenden. Diese kamen zwar weiterhin im Positionsangriff nicht zur völligen Entfaltung, setzten allerdings über ihre schnelle zweite Welle wiederholt Nadelstiche. In Überzahl legten die Spreewälder in Person von Danilo Wendt (2) noch einmal vor (22:21, 54.), jedoch führen einige Absprachefehler in der Hintermannschaft zu einem 0:3-Lauf der Gäste. Nach dem 22:24 (58.) schien das Spiel entschieden, nicht jedoch für den Hexer im HC-Tor, der den beiden Kryszon-Brüdern jeweils eine klare Torchance abkaufte. In der Vorwoche agierte die Gurkentruppe in der Crunchtime kopflos im Angriff. In dieser Druckphase erspielten sich die HC-Akteure allerdings zwei klare Torchancen, die von Jens Kranick (2) zum 24:24-Ausgleich genutzt wurden. In einer nervenaufreibenden letzten Spielminute gelingt keiner Mannschaften der erhoffte „lucky punch“, so dass sich die beiden Podest-Anwärter mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die wohlverdiente Winterpause verabschieden.

Damit bleibt der SV 63 weiterhin ungeschlagener Tabellenführer der Brandenburgliga, verpasst jedoch die perfekte Hinrunde á la Flensburg-Handewitt. Der HC Spreewald rangiert mit vier Punkten Rückstand auf dem dritten Tabellenplatz (punktgleich mit der HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf).

In den nächsten sechs Wochen heißt es für alle Teams der Liga Wunden zu lecken und Kräfte für die Rückrunde zu sammeln. In diesem Sinne: Genießt die Feiertage und trainiert fleißig. 😉

Es spielten für den HC Spreewald:

Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Danilo Wendt (3), Tobias Lubig, Tim Glowinkowski, Bert Orbanz, André Zogbaum, Erik Handke (1), Chris Guhrenz (6), Christian Krause (2), Jens Kranick (5/1), Pascal Freund (4) und Nils Werner (3/2).

CG