2. Mä. | VL-Süd HV Luckenwalde vs. HC Spreewald II

Die Verbandsliga-Sieben des HCS weilte zum Kellerduell in Luckenwalde. Eine ordentliche Klatsche im Gepäck, waren die Nuthestädter zuletzt aus Belzig wiedergekehrt, während man an der Spree Toni Alfred und einen Sieg gegen Fredersdorf feiern durfte. Entsprechend motiviert fuhren jene Lübbener, genauer gesagt jene, die Sportsgeist, Motivation und Reiselust miteinander verbinden konnten, nach Luckenwalde zum HVL. Lubig, Schmidt, zweimal Gruna und Spielführer Burisch gaben der Mannschaft ein Gesicht, dass man aus Trainersicht dann auch tatsächlich aus dem Training kannte.

Jecke, Manig, Schwengber, Roscheck und Dümke veredelten diese Mischung mit viel Erfahrung, Kampfgeist und Frische.

Vom Start weg versuchten die HVL Guys mit beachtlichem Anlauf das HCS Tor und Schlussmann Baba mit Gewaltsprüngen und -würfen aus der Verankerung zu reißen. Ohne das richtige Rezept gefunden zu haben, kassierte die HCS-Sieben dann auch zu viele Gegentore über die linke Angriffsseite der Gastgeber. Doch auch in dieser Phase, wie auch im gesamten Spiel, zeigte der Torhütergruna eine Topleistung und war mit Abstand der beste Torhüter in der Halle. Entsprechend zäh verwuchsen sich dann auch alle Luckenwalder Träume, von frühzeitiger Klarheit durch spielerische Übermacht. Manig, Burisch und Lubig organisierten ihrerseits mitunter druckvolle Angriffssequenzen mit durchaus attraktiven Abschlüssen, denen am Ende aber dreimal zu oft die Präzision fehlte. Jecke artistisch, Gruna mit dem gepflegten Schweineball aus 0 Grad und der immer besser in Fahrt kommende Dustin Schmidt am Kreis steuerten ihrerseits kleine, geschmackvolle Leckereien zum Potpourrie des Nahezuerfolges bei.

Begünstigt durch Geburtstage und andere Katastrophen bildeten dann auch noch Hesse, Jecke Senior und Blaschke ein Kompetenzteam auf der HCS-Bank. Mit dem Geist aus Brandenburgliga und Nachwuchsförderung wollte man das Abstiegsgespenst vertreiben. Allein, es fehlte an Fortune. Naja, auch andere Dinge fehlten. Höhere, größere Tore hätten in der ersten Halbzeit sicher eine Bereicherung dargestellt und auch das Fehlen eines Zebrastreifens nebst Ampelsystem verhinderte entscheidend einen Punktgewinn des HCS-Teams. Denn als sich eine Offizielle der Luckenwalder kurzerhand besonnen auf die Reise über das Spielfeld begab, als eben ihre Luckenwalder Mannschaft im Ballbesitz das Spreewälder Tor attackierte, sich aussichtsreich an der Einwurflinie zwischen 3 und 6 Grad in eine hundertprozentige Torchance hineinzauberte, unterbrachen zwei der 16 auf dem Feld anwesenden Wesen das Spiel und entschieden, der Leser entscheidet nun selbst zwischen Verwunderung, Erstaunen, Entsetzen, Belustigung, jedenfalls auf Strafwurf für Luckenwalde. Die auf dem Spielfeld fairerweise in Aussicht gestellte Vorgangsklärung per Verwerfens, wurde dann, man entscheide wieder selbst über passende Regungen, jedenfalls durch das Team unterbunden. Nach einem überflüssigen Gegentreffer mit der Sirene wechselte man dann zum weiteren Austausch in die Kabine.

Vorweggenommen sei, es sollte nicht das letzte Kopfschütteln der HCS-Mannen bleiben. Hier musste man nun höchstselbst für einen Erfolg sorgen, steckten doch Norwin und Ivo noch immer hinter der Schulbank fest, hatten wir wirklich keinen Verbündeten in der schönen Fläming-Halle.

Just an der Stelle, wo Trainer Blaschkes großes Idol Heiko Balz einst seine Kontrahenten mit seinen unübertroffenen Einsteigern auf Kreuz gelegt hatte, sollten nun die Luckenwalder in Schieflage gebracht werden. Der kurze Wechsel begünstigte nun den Einsatz von Routinier Robse Schwengber, der als tragende Säule, gemeinsam mit Dümke und Schmidt, die modifizierte Deckungsstrategie des Kompetenzteams umsetzte und die Aufholjagd des HCS-Teams ermöglichte. Hinzu kam abermals eine starke Leistung des Torgrunas, der nun wirklich nur noch mit Zauberei überwunden werden konnte.

Mit aller Erfahrung fand das HCS-Team nun tatsächlich den richtigen Hebel, versetzte Luckenwalde ganz ruhig in erhebliche Unruhe und ertrug auch sonst stoisch alle Stöcker, die da so zwischen die Beine geworfen wurden. Es ächzte und krächzte in der schönen Fläming-Halle, Luckenwalde war nun in der Brücke und die Spreewald-Sieben obenauf.

Spielmacher Burisch lenkte seine junge Garde Manig, Lubig, Schmidt, Jecke und Roscheck nun ganz zielsicher in Richtung Erfolgsweg, wenn nicht gerade der Ball aus ungefähr zwei Kilometern Entfernung geholt werden musste, natürlich bei laufender Spielzeit.

Mit mehr Kaltschnäuzigkeit hätte man nun den Gastgebern beim Einfrieren zugucken können, doch leider bekam die HCS-Sieben den Ball nicht oft genug über die Linie. Zwar entschied man die zweite Halbzeit mit 11:8 für sich, doch unterm Strich stand eine 25:23 Auswärtsniederlage. In Anerkennung ihrer Leistung erfolgte jedoch umgehend die Einladung aller Spieler zum Training der Gurkentruppe. Denn Sportsgeist, Fairness, Spielwitz und Klasse können nicht durch Kleinigkeiten wie Auswärtsniederlagen verdeckt werden. Der Klassenerhalt auf der einen und der Meisterschaftskampf auf der anderen Seite könnten sicherlich äußerst positiv davon beeinflusst werden.

Stolz bewegt sackig ging’s jedenfalls zurück an die Spree, auch Heiko Balz hat übrigens mal in der Fläming-Halle verloren. Das lag natürlich nicht an ihm, sondern eindeutig an Kampfrichter Fredi Albrecht. Insofern hat sich nicht viel, eigentlich nichts geändert. Versonnen stellte Kapitän Burisch fest, die Zeit liefe einfach zu schnell. Legendärer ist nun auch Mike Lehmanns „Erkenntnis meines Lebens: Früher war ick jünger“ nicht mehr. Ansonsten halten wir es nun mit den Three Lions – ganz sicher aber mit denen, die da sind – it’s coming home! In einer Serie von Heimspielen werden wir nun den Klassenerhalt festnageln, mit einer Mannschaft aus Spielern wie am Samstagabend in Luckenwalde, Spielern die an sich und das Team glauben.

Konfuzius Gärtner sagte dazu einst, auch leuchtende Saatkörner wachsen nur, wenn sie in der Erde stecken. Danke Männer, Geiler Kampf.

Wir kommen wieder.

DB

Bericht HVB