Wir sagen Danke!

Ein Gruß von der Mannschaft und ein persönlicher Abschied. Was mussten alle handballinteressierten Spreewälder in der jüngsten Vergangenheit doch alles mitmachen!? Zuerst die abgebrochene Saison 2019/20, dann die Spielzeit 2020/21, die man als solche eigentlich gar nicht bezeichnen kann und nun die Absage an das Relegationsderby gegen den alten Rivalen aus Lübbenau mit dem einhergehenden Aufstieg nach Losentscheid in die OOS………

Natürlich ist auch sonst für jeden von uns viel passiert und bei allem hin und her wurde der Handball als schönste Nebensache der Welt nun wirklich zur Nebensache degradiert. Dies hat jetzt auch Auswirkungen auf unserer 1. Männermannschaft. Nach gefühlten 8 Spielzeiten mit der Ankündigung, dass die nächste Saison ihre letzte sei, haben Jens Kranick und Chris Guhrenz ihren Worten nun (leider) Taten folgen lassen. Beide waren bereit uns in der angekündigten Relegation noch ein letztes Mal zu unterstützen, haben aber von Anfang eine klare Absage für die OOS ausgesprochen.

Ich kann und will es Ihnen nicht verübeln. Die beiden „alten Hasen“ haben lange genug ihre Knochen hingehalten und freuen sich nun auf Hausbau und Familienzuwachs. Wer sich allerding mehr als 10 Jahre im Verein engagiert, der kann nicht einfach im Stillen gehen, ohne das wir als Team, als Weggefährten und als Freunde wenigstens noch einmal Danke sagen.

Wir danken euch für euren Einsatz.

Jeder der ihn kennt, weiß dass der Rote „immer 3 PS mehr gibt“. Dadurch mag es ihm in manchen Situationen schwergefallen sein, einen kühlen Kopf zu bewahren, doch oft war es eben genau dieses Fünkchen mehr, dass uns am Ende den Sieg gesichert hat. Kleinere und auch größere Wehwehchen hat er dabei immer gekonnt ignoriert und uns des Öfteren sprachlos werden lassen, wie einer ohne richtige Kniescheiben immer noch auf diesem Niveau spielfähig bleiben kann.

Aber auch Chris, der neben dem Studium jede Woche 3-mal aus Dresden den Weg zum Training und zu den Spielen in den Spreewald auf sich genommen hat, hat gezeigt, was er bereit ist für uns in die Waagschale zu werfen. Auf dem Feld ist er eine sichere Bank und war sich nie zu schade auch noch die abwegigste Position zu bespielen. Ganz zu schweigen von dem Zahn, den er in Luckau für uns geopfert hat.

Wir danken euch für eure Treue.

Beide Spieler sind seit der Gründung 2007 feste Mitglieder des Vereins. Anfänglich noch Zwote und sogar dritte Männermannschaft, spielten sich beide kontinuierlich nach oben. Jens glänzte durch sein gutes Auge und die schön ausgesprungenen Würfe von außen und Chris überzeugte uns spätestens nach seinem fast schon legendären Spiel gegen den MTV Wünsdorf als Taktikfuchs mit unnachahmlichem Nachsetzen in der 7m Zone. Beide Spieler sind in den folgenden Jahren zu Leistungsträgern herangewachsen und wären sicherlich von vielen anderen Teams mit Kusshand genommen worden. Ihre Heimat aber sahen sie beim HCS und so blieben sie bei uns.

Wir danken euch für eure Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen.

Nicht nur auf dem Feld, wo beide in engen Phasen des Spieles immer zu den ersten gehörten, die bereit waren sich in der Crunchtime aufstellen zu lassen und das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen, sondern auch außerhalb des Spielbetriebs haben sich beide eingebracht. Chris hat uns die letzten Jahre mit unterhaltsamen Artikeln zu unseren Spielen und Vereinsaktionen versorgt und sich nebenbei um die Kommunikation mit den Zeitungen und der Pflege unserer Internetseite gekümmert, während Jens das Amt des Sportkoordinators ausgefüllte, um den Verein auch außerhalb der ersten Männermannschaft zu unterstützen.

Es soll nicht zu schnulzig klingen und der Abschied aus der ersten Männermannschaft bedeutet ja auch kein Abschied vom Handball generell. Jens wird von nun an in der Dritten die Kreisliga aufmischen und Chris hat noch mindestens 1 Abschiedsspiel bei uns offen, bevor er den Sachsen zeigt, wie man hier Handball spielt. Nichtsdestotrotz werden sie uns fehlen, sportlich wie menschlich. Beide haben über so lange Zeit gezeigt, was gute Spieler ausmacht. Sie haben Leistung gezeigt, Kontinuität bewiesen, ihre Erfahrungen mit den Dachsen geteilt und dazu beigetragen Teamgeist und Spielspaß in unserer Mannschaft am Leben zu erhalten.

Wir wünschen Chris und Jens bei allem was ansteht viel Erfolg! In der Kabine wird immer ein kühles Getränk und viel blödes Gelaber auf sie warten.

Da es kaum noch jemanden gibt, der mich auf meiner eigenen Handballreise so lange begleitet hat am Ende noch ein paar persönliche Eindrücke.

Jens war in der Jugend als Spieler des BSV Luckau zunächst ein Gegner bei dem sich Sympathie aufgrund seiner guten Spielweise und ärger über die vielen Gegentore, die er uns einnetzte, abwechselten. Bei den Männern war er es, der mir oft aufbauend auf die Schulter geklopft hat, wenn ich mal wieder schlecht gespielt habe. Vergessen werde ich hoffentlich das Geräusch, dass er macht, wenn er sich über sich selbst ärgert. Nicht vergessen werde ich den Kemper, den wir zum Spreewaldfest-Heimspieltag gegen Loitz im ersten Angriff gemacht haben, bevor wir die danach völlig perplexen Mecklenburger aus der Halle geschossen haben. Schön war es gewesen.

Chris Guhrenz, alias Christof Gubinek, alias Chris Guhrenzos aka Ranjid Guhrapali ist als Spieler genauso vielfältig einsetzbar wie es die Namen sind, die ihm die Hallensprecher der gegnerischen Mannschaften über die Jahre hinweg gegeben haben. Wir spielen gefühlt seit 20 Jahren zusammen in Lübben Handball und haben auch neben dem Handballfeld so einiges gemeinsam durchgezogen. Auf dem Feld ist er wohl der konstanteste Spieler, den ich kenne. Er hat selten überragend gespielt, aber immer gut und nie unterirdisch. Das er was in der Birne hat, hat der Dr. rer. nat. immer dann gezeigt, wenn er die richtige Taktik für den nächsten Torerfolg vorgegeben hat. Und wenn im Angriff doch mal nichts lief, spielten wir einfach das über Jahrzehnte eingespielte blinde Sperre-Absetzen oder ein nicht wirklich überraschendes Bub-Bub. Das er nun doch nie unser Kapitän wird, wird ihn sicher am meisten stören. Vielleicht klappt es aber irgendwann als Bürgermeister von Luckau.