LHC Cottbus – HC Spreewald 30:29 (17:14)
Nach der Corona bedingten Unterbrechung der Oberliga Ostsee-Spree im Dezember, stand am ungewohnten Dienstagabend für den HC Spreewald das Nachholspiel im Lausitz-Derby beim LHC Cottbus an.
Die Voraussetzungen der beiden Teams waren vor der Partie so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Der HC Spreewald im Kampf gegen den Abstieg, der LHC auf der Suche nach der letzten Konstanz, um die Playoff-Runde zu erreichen und Anschluss an die Tabellenspitze zu finden.
Doch genau hier lag die Chance für die Spreewälder – sollten die Cottbuser Schwächen zeigen, eventuell auch der ungewohnten Anwurfzeit geschuldet, wollte man da sein und kleine Fehler bestrafen. Die Vorzeichen für die Blaschke/Wolschke-Sieben standen nach etlichen Wochen der personellen Dürre erstmals wieder besser. Mit Erik Handke und Lucas Huskobla kamen nach langer Pause zwei Spieler zurück in den Kader der ersten Männer und verbreiterten die Möglichkeiten der Coaches. Des Weiteren wurden erneut mit Theo Cal und Jannes Kreutz zwei A-Jugend-Spieler eingebunden, um diese an die erste Männermannschaft heranzuführen.
Die Partie, angepfiffen um 20:00 Uhr, begann mit dem kleinen Schock auf der Spreewälder Bank – Ausfall von Danny Fankhänel mit einer Rückenverletzung in der Erwärmung. Doch wenig beeindruckt davon, startete die Gurkentruppe und hielt gegen die wahrscheinlich spielstärkste Mannschaft der Liga gegen. Bis zum Stand von 8:8 (12. Minute) blieb die Partie auf Augenhöhe.
Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden die unterschiedlichen System sehr deutlich erkennbar. Der LHC setzte auf Konterstärke und sicheres Spiel, bis sich der 100% freie Abschluss zeigte. Der HC hingegen setzte auf seine drei Kanoniere Nils Werner, Pascal Freund und Danilo Wendt.
Mitte der ersten Halbzeit konnte der HC Spreewald sich eine Zwei-Tore-Führung erspielen, nach dem Treffer von Manuel Thieke zum 9:11 (19. Minute). Spätestens zu diesem Zeitpunkt rieben sich die meisten der Zuschauer verwundert die Augen. Durch mehrere Paraden von Florian Kleindienst im Tor, der eine gute Partie zeigte, sowie einer enorm hohen Trefferquote bis zu diesem Zeitpunkt, war der Gast leicht enteilt.
Doch eine anschließende Verletzung von Danilo Wendt am Kopf brachte Sand ins Getriebe des HC-Angriffs, welche der Gastgeber gnadenlos bestrafte und immer wieder ihren besten Werfer an diesem Tag mit Jerremy Kutz in den Konter schickte (am Ende 9 Treffer). Somit ging es beim Stand von 17:14 für den LHC in die Kabine.
Nach dem Pausentee begann der HC Spreewald die 2. Hälfte fahrig. Konnte mehrere eigene Ballgewinne nicht in Tore ummünzen und ließ den LHC abreißen. Der Gastgeber aus Cottbus zeigte sich in dieser Phase eiskalt und enteilte auf 23:17 (40. Minute). Zu diesem Zeitpunkt sah alles nach der Entscheidung aus.
Doch die Gurkentruppe zeigte, wie so oft dieses Jahr, Moral und kämpfte sich in die Partie zurück. Aus einer stabilisierten Abwehr in Kombination mit einer Steigerung der Torhüterleistung heraus, pirschte man sich in Lauerstellung. So traf Pascal Freund in der 52. Minute zum 27:24 und auf Seiten der Gurkentruppe wurde klar, die Partie ist noch nicht durch.
Leider verpasste der HC in eigener Überzahl durch zwei frei herausgespielte Treffer von Robert Takev den weiteren Anschluss (30:26 – 57. Minute). Wäre man in dieser Überzahl einen Tick cleverer gewesen, hätte man sogar aus dem Wohnzimmer der Cottbuser noch etwas entführen können. Denn die letzten drei Treffer gehörten den Gästen, da die Cottbuser in den Schlussminuten ihrerseits Hektik aufkommen ließen. Endstand 30:29 für den Favoriten aus Cottbus.
Im Fazit steht für die Gurkentruppe wieder einmal nur der gute Kampf und die Moral, mit einer Leistung mit der man sich auch in der OOS nicht verstecken muss. Letztendlich fehlt die Cleverness, die Gedankenschnelligkeit im Kopf in den entscheidenden Momenten und ein klein wenig Glück, um auswärts einen Punkt zu stibitzen.
Die 1. Männermannschaft bedankt sich bei den zahlreichen mitgereisten Fans und freut sich auf die Unterstützung in der Heimpartie am Sonntag, dem 23.01.2022 um 16:00 Uhr im Lübbener Blauen Wunder. Zu Gast ist dann der Grünheider SV.
Der HC Spreewald spielte mit:
Florian Kleindienst, Nils Bullwinkel (beide Tor), Lucas Huskobla, Danilo Wendt (6), Pascal Freund (8), Manuel Thieke (3), Tobias Lubig (1), Erik Handke, Felix Halkow, Danny Fankhänel, Jannes Kreutz, Marius König (4), Theo Cal, Nils Werner (7)