Partycrusher on tour…

… aus dem dritten Stock in die völlige Eskalation.

HC Bad Liebenwerda – HC Spreewald 24:24 (11:8)

Zum letzten Auswärtsspiel der aktuellen Brandenburgligasaison ging es am Samstag für den HC Spreewald zum „nachgezogenen“ Auswärtsspiel beim HC Bad Liebenwerda. Das Hinspiel in Bad Liebenwerda wurde aufgrund technischer Probleme in der Halle kurzfristig abgesagt, daher stand drei Wochen nach dem ersten Duell der beiden Teams die zweite Begegnung gegeneinander an.

Das Hinspiel ging im Lübbener Blauen Wunder 30:30 unentschieden aus. Schon dabei zeigt sich, dass beide Teams auf Augenhöhe agieren und auch im Rückspiel eine enge Partie zu erwarten ist.

Dem Trainertrio Wolschke/ Thieke/ Blaschke stand erneut der volle Kader zur Verfügung. Nils Bullwinkel ersetzte Daniel Wegner gegenüber dem Auswärtssieg in Wildau im Tor. Tobias Lubig kehrte nach Verletzung zurück, dafür blieb Manuel Thieke nach Krankheit nur als Backup hinter der Bank sitzen.

Die Begegnung startete ausgeglichen. Beide Teams arbeiteten aus kompakten Abwehrreihen heraus, zwangen die Werfer in schwierige Positionen und konnten sich dann jeweils auf ihre Torhüter verlassen. Sowohl Philipp Rieger im Tor des HCL, als auch Florian Kleindienst im Gehäuse des HCS erwischten einen guten Tag und konnten die vermeintlich schwachen Torhüterleistungen aus dem Hinspiel vergessen machen. So stand es nach 15 torarmen Minuten 4:4.

Die restliche erste Hälfte gehörte den Kurstädtern. Die Gurkentruppe fand den Weg zum gegnerischen Tor kaum, auch wenn Kapitän Nils Werner zwei mal mit sehenswerten Treffern in den Winkel aus großer Ferne auf sich aufmerksam machen konnte. Dagegen kamen die Gastgeber besser in Fahrt und zogen mit einem Gegenstoß in letzter Sekunde bis zur Pause auf 11:8 davon.

Auch der Pausentee schien den Gastgebern besser bekommen zu sein. Der HC Spreewald verschlief den Beginn der zweiten Halbzeit komplett, bekam keinen Zugriff in Abwehr und Angriff. Bis zur 45. Minute waren die Gastgeber auf der Siegerstraße weit vorangeschritten, lagen mit 20:13 in Front und hatten in dieser Phase der Partie alles im Griff. Des Weiteren schwächten sich die Gäste nach einer unglücklichen roten Karte gegen Danilo Wendt selbst, welcher Gegenspieler Max Rukszio unabsichtlich im Gesicht getroffen hatte, nachdem dieser einen Querpass abgefangen hatte.

Anschließend hieß es für die Gurkentruppe, leicht resigniert, alles oder nichts. Mit mehr Zugriff in der Abwehr und einer Steigerung der Torhüterleistung im Laufe des zweiten Abschnitts, sowie guten Ideen im Angriff kam man Zug um Zug näher an den HCL heran. Danny Fankhänel und Ivo Wähner nutzten ihre Stärke in der Stoßbewegung für freie Abschlüsse. Dazu kam, dass Mister „Frozen Soul“ Niclas Gürtler, alias „Cool as Ice“, alle drei 7-Meter-Strafwürfe in der Crunch-Time verwandeln kann.

Kurz vor Ende der Partie kann der HCS ein Fehlabspiel der Gastgeber nutzen und bei 24:23 in den Gegenstoß gehen. Nach einem Stopfoul der Gastgeber zwei Sekunden vor Schluss wird die Zeit durch die Unparteiischen angehalten, dass Kampfgericht lässt die Uhr runter laufen, kurze Hektik. Darauf folgt das Signal – 2 Sekunden. Kurze Absprache – Pascal Freund nimmt den Wurf, steigt hoch, wie die ganze Begegnung zuvor nicht und kann gefühlt aus dem 3. Obergeschoss lang oben ins gegnerische Gehäuse verwandeln. Der Treffer zählt, die Begegnung endet 24:24, nachdem die Gastgeber bereits mit 7 Toren geführt hatten.

Der Rest ist eine Eskalation in Blau und Gelb, die Gäste feiern den Punkt wie einen Sieg, während die Gastgeber aus Bad Liebenwerda etwas geschockt ihren Augen nicht trauen können.

Zum Abschluss folgt das klassische Zusammensitzen beim Freibier nach dem letzten Heimspiel in Bad Liebenwerda (wofür sich die 1. Männermannschaft recht herzlich bedankt), bei dem man den großen Respekt beider Mannschaften füreinander zu spüren bekommt. So macht Handball Spaß, den Gastgebern alles Gute und bis in die neue Saison!

Nach der Freude über den gewonnenen Punkt geht der Blick des HC Spreewald auf das bevorstehende Derby gegen die TSG Lübbenau kommende Woche Samstag um 18:30 Uhr im Lübbener Blauen Wunder.

Der HC Spreewald spielte mit:
Florian Kleindienst (Tor), Danilo Wendt (1), Ivo Wähner (2), Theo Cal (1), Norwin Dommaschk, Niclas Gürtler (4), Pascal Freund (5), Tobias Lubig (1), Felix Halkow (3), Danny Fankhänel (2), Tim Fischer (1), Marius König (1), Nils Werner (3)