Fabelhaft vollendet

TSG Lübbenau II – HC Spreewald II 22:24 (13:10)

Im Spreewald gibt es ja so einige Erzählungen und Sagen. Legenden von den Lutki, dem Schlangenkönig oder dem Plon sind weit bekannt und werden gern wiederholt. Wer dieser Tage genau hinhört, wenn der Wind aus Südosten zu uns rüber weht, kann noch immer den Nachhall einer weiteren dieser Geschichten vernehmen. Ein leises „Derbysieger, Derbysieger… hey hey“ schallt aus der Nachbarstadt herüber. Das „kleine“ Spreewald-Derby hat wieder einmal die Fronten im Spreewälder Handball geklärt.

Gut, vielleicht ist der Einstieg etwas dick aufgetragen. Ob ein sagenhafter Drache durch den Sprewald fliegt oder Nils ein Tor wirft oder ob kleine Männchen den armen Menschen im Spreewald helfen oder Baba den Ball hält, macht ja wohl noch einen Unterschied. Und generell war es ja „nur“ das Derby der Zwoten. Aber wie heißt es doch so schön: „Ein Derby schreibt seine eigenen Geschichten“ und für jeden Handballenthusiasten der Region gehören diese Spiele eben genauso zum Spreewald, wie die Schlangenköpfe an den alten Dächern.

Unsere Geschichte begann mit einer eigentlich klaren Ausgangssituation. Der TSG gelang es bisher in 7 Spielen lediglich einen Punkt zu holen, wohingegen wir zuletzt einen eindeutigen Aufwärtstrend aufzeigten und uns mit 5 Pluspunkten im Tabellenmittelfeld einfanden. Die Ansage war dementsprechend deutlich. „Keine Spielereien und ohne Erbarmen die Punkte einfahren“ hieß es vor dem Anwurf.

Nach dem Pfiff sah das Bild aber ganz lange, ganz anders aus. Wir waren träge, wenig kreativ und wollten Tore mit der Brechstange erzielen. Ganz anders die junge Truppe der TSG II. Mindestens genauso motiviert wie wir, spielten sie ihre Stärken aus, waren clever und vor allem sehr schnell. So stand es dann auch nach 15 Minuten nicht unverdient 9 zu 5 für die Hausherren. Nachdem Tisi die grüne Karte zog und die Aufstellung anpasste, gewann unser Spiel langsam etwas an Struktur und mit besser ausgetragenen Angriffen fanden wir auch entsprechende Lücken in der Lübbenauer Abwehr. Da wir selbst aber noch mit einigen groben Abstimmungsfehlern in unserer Abwehr zu kämpfen hatten, konnten wir bis zur Halbzeit aber gerade einmal auf 3 Zähler verkürzen.

Lag das Kommende nun an dem Pausentee, der lautstarken Einstimmung oder einfach daran, dass die Kabine nicht mehr nach Gülle gestunken hat, egal, wir kamen gut aus der Pause zurück und waren im Kopf endgültig im Derby angekommen. Spielzug um Spielzug erarbeiteten wir uns bessere Torchancen und nutzten unsere Stärken im Angriff. In der Abwehr wurde härter zugepackt und da auch unsere Rückwärtsbewegung nun endlich funktionierte, rieben sich die Gastgeber ein ums andere Mal auf. In Spielminute 48 übernahmen wir so beim Stand von 17 zu 18 zum ersten mal im gesamten Spielverlauf die Führung. Die Crunchtime war damit angebrochen und in dieser wichtigen Phase zeigte sich, dass die jungen Wilden der TSG ihrem anfänglichen Tempo nun Tribut zollen mussten. Wir hingegen hatten ohne Abbruch im Spiel durchgehend wechseln können. Im Gegensatz zu den vergangenen Spielen konnten wir somit den letzten 10 Spielminuten unseren Stempel aufdrücken, das Derby damit zu unseren Gunsten vollenden und uns die 2 wichtigsten Punkte der Hinrunde sichern.

Am Ende steht ein Spiel, das den Titel „Kleines Derby“ verdient hat. Beide Mannschaften kämpften bis zum Umfallen und waren dabei stets fair zueinander. Der TSG II kann man bescheinigen, dass sie mit dieser Leistung sicher noch einige Punkte in der Liga holen können. Für unsere Männers heißt es nach dem ganzen Singen, Freuen und Stimmbänder ölen nun den Sieg genießen, Gewinnerfussball am Donnerstag spielen, die Pause zum regenerieren nutzen und dann am 09.12. um 14:00 Uhr zuhause gegen Platz 4 der Liga, der HSG Schlaubetal-Odervorland, unsere Serie weiter ausbauen. Wir hoffen wieder auf ähnlich viele Freunde der Zwoten wie in Lübbenau, es macht richtig Spaß so für und mit euch zu spielen.

Für die Zwote gewannen:
Baba und Flamma im Tor, auf dem Feld Inge, Fruchti, Naumi, Schwenke, Pauly, Qualle, Marco, Steven, Nils und Jonas. Auf der Bank Coachte Tisi

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