Kein Sonntags-Kaffeekränzchen

HC Spreewald II – SV Chemie Guben 1990 34:30 (17:15)

Am vergangenen Sonntag gastierte die Chemie aus Guben in unserem heimischen Wohnzimmer. Das Hinspiel haben wir in damals erstmaliger Bestbesetzung über weite Abschnitte souverän gestaltet, wurden zum Ende hin aber wackelig und konnten die 2 Punkte nur gerade so aus der Apfelstadt entführen. Die Chemiker waren also sicher mit großen Ambitionen nach Lübben gekommen und so war nicht nur durch die ungewohnt frühe Anwurfzeit (14:00 Uhr) klar, dass wir an diesem Sonntag kein Kaffeekränzchen zu erwarten haben.

Dementsprechend waren wir gewarnt, gut vorbereitet und heiß darauf einen ordentlichen Kampf abzuliefern. Der erste Blick in die Kabine sprach dabei Bände. 12 Spieler, 2 bärenstarke Torhüter und 2 Taktiker auf der Bank schufen beste Voraussetzungen für die Partie. Zum Leittragen von Paul war die Spielerliste damit voll. Er konnte aber auch nichts dafür, dass wir nicht wussten, dass er mitspielen wollte. Das Internet war schuld. Kurzerhand machten wir die Not aber zur Tugend und liehen unseren erfahrensten Lefti an die Erste aus.

Es folgte Tisis Ansage, das Warmmachen und nach mehr als einem Monat endlich wieder das Einlaufen unter lautem Getrommel von unseren heimischen Stimmungsmacherinnen. Die Kulisse war von Anfang an da und so bekamen wir schon vor dem Anpfiff noch einmal einen Schub.

Der Beginn der Partie startete mit einer Auffrischung der Regelkunde. Nach dem ersten Gubener Tor schaltete Baba schnell und brachte den Ball Richtung Anwurfkreis. Der Torschütze durchlief dabei den Korridor vor dem Kreis, bekam den Ball ab und verhinderte so den schnellen Anwurf. Nach neuer Regel: 2 Minuten Zeitstrafe.

Wir nutzten die Überzahl prompt, um in Führung zu gehen. Danach zogen die Gäste wieder an und so wechselte die Führung bis zur 12. Minute fröhlich hin und her. Durch Lolles Tor in der 14. Minute konnten wir uns zum ersten Mal mit 2 Toren absetzen. Danach folgte eine spielbestimmende Situation. Innerhalb von zwei Minuten bekamen wir drei und die Gubener eine 2-Minuten-Strafen.
Spielbestimmend deshalb, weil es zum einen trotz der durchweg sehr fairen Einstellung beider Teams bis zum Abpfiff insgesamt 18! 2-Minuten-Strafen hagelte. Zum anderen, weil wir trotz der doppelten Unterzahl (3 gegen 5 Spieler), diese Phase sogar noch mit 2 zu 1 Toren für uns entscheiden konnten. Auch alle folgenden, teilweise doppelten Unterzahlsituationen konnten wir entweder für uns entscheiden oder zumindest ausgeglichen runterspielen.

Zusätzlich zur passenden Einstellung ging auch unsere taktische Vorgabe blendend auf. Da auf Gubener Seite mit Jan Rietschel einer der beiden besten Werfer des Teams fehlte, setzten wir auf seinen Companion Dan Klein (aktuell bester Torschütze der Liga) bei Zeiten eine Manndeckung an und nahmen ihn somit aus dem Spiel. Diese Maßnahme half den Angriffsmotor der Gubener über weite Teile ins Stocken zu bringen.

Angeheizt von den Zuschauern, den aus unserer Sicht teilweise harten Entscheidungen der Schiris (wobei wir aus unserer Sicht natürlich immer weniger Zeitstrafen verdient hätten ;P) und der Aussicht mit einem Sieg vielleicht wieder eine Serie starten zu können, warfen wir fortan alles, was wir hatten, in den Ring. Damit konnten wir uns zwar nicht absetzen, hielten aber immer 1 bis 3 Tore Abstand und machten der Chemie damit Stück für Stück klar, das heute nichts zu holen ist. Auch die am Ende gespielte offene Manndeckung der Gubener konnte uns dieses Mal nicht aus der Fassung bringen und somit erhöhten wir 1 Sekunde vor Schluss noch auf eine 4-Tore-Führung zum verdienten und hart erkämpften 34:30-Heimsieg.

Selbstverständlich möchten wir uns an dieser Stelle wieder für die geniale Stimmung in der Halle und allen voran bei unseren Trommlerinnen bedanken. Mit euch wird jedes Spiel, ob gewonnen oder verloren, zu einem inneren Blumenpflücken!

Nächste Woche spielen wir auswärts um 16:15 Uhr bei der HSG Teltow/ Ruhlsdorf II, welche am Sonntag in Dahlewitz den aktuellen Tabellen-Zwoten besiegen konnte. Eine weitere spannende Partie steht also an. Zudem spielt unsere Erste direkt im Anschluss ebenfalls in Teltow. Wir freuen uns daher über jeden, der Lust auf einen langen Handballnachmittag in fremder Halle hat.

Für die Zwote gewannen:
Baba und Kevin im Tor – Marius, Bert, Inge, Schwenke, Mirko, Qualle, Fruchti, Marco, Lolle, Nils, Jonas und Schnitzi auf dem Feld und Tisi mit Kosi von der Bank aus

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